Metallerstreik in Sachsen — Gysi hält Wort!

Mit­tler­weile sind es gut vier Monate, die die Met­aller beim Streik in Espen­hain durch­hal­ten. Es geht um gute Arbeit, einen ordentlichen Tar­ifver­trag und gute Löhne, die die Frauen und Männer vom SWR met­alfloat erkämpfen wollen. Ein berechtigtes und ein­fach­es Anliegen.

Der Besitzer des Betriebs — ein chi­ne­sis­ches Unternehmen mit Sitz auf den Sey­chellen — weigert sich jedoch bish­er, überhaupt an den Ver­hand­lungstisch zu kom­men. Damit ver­weigert er den Respekt vor der harten Arbeit der Leute, er ver­weigert die Anerken­nung dafür, dass jed­er Euro Prof­it darauf gründet, dass Men­schen für ihn ack­ern. Deshalb ist es so wichtig, dass die Streik­enden — unter­stützt von der IG Met­all — durch­hal­ten. Dass Streik­brech­er — auch die gibt es — eine klare Ansage bekom­men, was von ihnen zu hal­ten ist. Dass klar wird: die hart arbei­t­en­den Men­schen sind keine hil­flosen Opfer, son­dern sie haben Ver­hand­lungs­macht.

Inzwis­chen waren auch viele Vertreter der Poli­tik vor Ort und haben mit Sol­i­dar­ität und Unter­stützung oder eben wenig­stens Verständnis für den Streik gezeigt, dass die Met­al­lar­beit­er hier nicht alleine ste­hen — nur die extrem recht­en und die extrem mark­tlib­eralen fehlen.

Wie bei nahezu jedem Streik in Sach­sen ist DIE LINKE nicht nur ein­mal vor Ort gewe­sen. Susanne Schaper und Ste­fan Hart­mann haben mehrfach vor allem die Möglichkeit genutzt, sich mit den Streik­enden auszu­tauschen. So sind wir auch — nicht zulet­zt durch Anre­gung der Vertreter der IG Met­all — auf die Idee gekom­men, Gre­gor Gysi nach Espen­hain einzu­laden, dem es eine Ehre war, diesem Ruf zu fol­gen. In seinem Beitrag vor den Met­allern kündigte er an, sowohl den chi­ne­sis­chen Besitzern als auch dem Botschafter Chi­nas Briefe zu schreiben, in denen er deut­lich macht, dass das oben beschrieben Vorge­hen des Unternehmens in Deutsch­land völlig inakzept­abel ist.

Gysi hat Wort gehal­ten! Die Bitte an den Botschafter, diesem für Chi­na ruf­schädigen­den Ver­hal­ten des Unternehmens ent­ge­gen­zuwirken, ist ver­bun­den mit dem Ange­bot an den Besitzer Yong­ming Qin, für solche Gespräche ver­mit­tel­nd zu wirken. Und ein erstes Ergeb­nis ist mit Gysis Brief an den Botschafter jet­zt schon zu verze­ich­nen. Als vor weni­gen Tagen die Streik­enden eine Kundge­bung vor der chi­ne­sis­chen Botschaft in Berlin abhiel­ten, wur­den sie nicht vor dem Tor ste­hen gelassen und ignori­ert. Son­dern sie erhiel­ten die Gele­gen­heit, den diplo­ma­tis­chen Vertretern Chi­nas ihre Per­spek­tive auf den Streik darzule­gen und deut­lich zu machen, dass die Streik­enden nicht klein beigeben wer­den. Wieder ein­mal können wir sagen: LINKS wirkt! Und wie immer gilt auch hier, Links wirkt dann, wenn wir gemein­sam für die Inter­essen der arbei­t­en­den Men­schen ein­ste­hen — mit den arbei­t­en­den Men­schen, mit ihren Betrieb­sräten und nicht zulet­zt zusam­men mit ihrer gew­erkschaftlichen Vertre­tung. Wir sind stolz darauf, an der Seite der Met­aller zu kämpfen!

Der Streik in Espen­hain ist nun­mehr keine lokale Angele­gen­heit mehr. Son­dern er ist mehr als nur ein Sym­bol dafür, ob in ein­er glob­al­isierten Wirtschaftswelt die hart erkämpften Arbeit­nehmer­rechte weit­er gel­ten. In Espen­hain stem­men sich Arbei­t­erin­nen und Arbeit­er gegen die Gewalt der inter­na­tionalen Kap­i­tal­ströme, um ihre Rechte und ihre gute Arbeit zu erhal­ten. Aber dieser Kampf ste­ht stel­lvertre­tend für die Inter­essen aller arbei­t­en­den Men­schen in diesem Land. DIE LINKE wird diesen Kampf mit all ihren Möglichkeit­en unter­stützen, solange er geht.

— Ste­fan Hart­mann (am 16.3.2024)